
Entwicklung vs Heilung – Warum wir vorwiegend mit Gruppen arbeiten
Hier erklären wir dir, wie sich Heilung und Entwicklung unterscheiden und warum das Lernen in der Gruppe Entwicklung oft besser fördert als Einzeltermine.
Der Unterschied zwischen Heilung und Entwicklung
Bitte lies zuerst unseren Artikel zur Einrichtung der menschlichen Natur hier, da wir das dort Erklärte voraussetzen.
Homöostase vs Allostase
Wie sich Homöostase und Allostase unterscheiden, haben wir bereits dargelegt. Daher können wir jetzt sehr einfach erklären, wo der Unterschied zwischen Heilung und Entwicklung liegt:

Das Ziel von Heilung ist die Wiederherstellung der Homöostase Fähigkeit, während Entwicklung erstmalig die Allostase Fähigkeit einrichtet.
Damit wir gleich Heilung und Entwicklung noch besser voneinander unterscheiden können, führen wir zunächst das Konzept ein, dass der Organismus, wie jedes offene komplexe System, aus einer Form besteht, die in sich Strukturen und Funktionen vereint:

Strukturen sorgen für Stabilität, Kontinuität und die Kanalisierung von Ressourcen. Funktionen sorgen für Veränderungen, Mobilität und die Verwandlung von Ressourcen. Die Form hält Strukturen und Funktionen physisch zusammen. Sie ergibt sich aber aus Strukturen und Funktionen, nicht umgekehrt. Struktur und Funktion sind aufeinander angewiesen, indem sich eine Funktion immer auf eine Struktur beziehen muss. Das Ausmaß wie eine Funktion eine Struktur nutzen kann, ist der Funktionsbereich. Können Funktionen auf das ganze Spektrum der vorhandenen Struktur zugreifen, ist der Funktionsbereich optimal:

Heilung vs Entwicklung
Anhand von Struktur, Funktion und Funktionsbereich können wir nun den Unterschied zwischen Heilung und Entwicklung genau skizzieren:
Heilung beseitigt Traumata


Entwicklung schafft erweiterten Funktionsbereich


Überfunktion, Kompensierung und Scheinheilung
Wie die Abbildungen oben zeigen, sind erweiterte Strukturen für das Fortschreiten der Entwicklung zuständig. Erweiterte Funktionen sind idealerweise eine Folge der Strukturerweiterung. Sollte eine Funktion über den Funktionsbereich einer Struktur hinausgehen, sprechen wir von Überfunktion. Überfunktionen kann der Organismus wie jedes System nur kurzfristig aufrechterhalten (kompensieren), da ansonsten Strukturen durch die Überbeanspruchung geschädigt werden. Wenn Autos immer nur durch eine Straße fahren, weil alle anderen Straßen nicht befahrbar sind, wird die aktuell noch befahrbare Straße auch sehr bald kaputt sein. Auch die Belastung für die Anwohner, die gleichmäßige Erreichbarkeit der Stadtfläche etc. sind nicht optimal, wenn sich Funktionen nur auf bestimmte Strukturen konzentrieren.
Strukturschäden durch Überkompensierung
Unsere heutige Gesellschaft hat das Erfordernis der Strukturerweiterung aber weitgehend verdrängt. Auch bei Heilbehandlungen geht es in der Regel um eine Verbesserung der Funktion. Durch das oftmalige Fehlen von geeigneten Strukturen, um die Funktionen zu ermöglichen, kommt es dann aber zur Überfunktion. Wenn Strukturen und Funktionen nicht im richtigen Verhältnis zueinander stehen, kann es zwar vorübergehend zu einer Verbesserung der Symptomatik kommen (Kompensierung), doch das System wird dadurch auf Dauer strukturell geschädigt, was mittel- bis langfristig auch die Funktionen wieder einschränken wird. Somit sind Maßnahmen, die dem System eine Kompensierung erlauben nicht nachhaltig, weil sie über die Zeit zu neuen Problemen und schlussendlich wahrscheinlich zur Selbstzerstörung des Systems führen werden. Ein System kann zwar in der Regel ein paar Kompensierungen verkraften, diese Tatsache darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das System durch diese immer auch belastet wird.
Um auch hier, wie in Bezug auf das Thema Fremdregulation/Selbstregulation Missverständnisse auszuschließen, muss gesagt werden, dass Optimierungen, die zu Kompensierungen führen am Anfang jeder Therapie, auch der Entwicklungstherapie oder sonstigen Maßnahmen zur Entwicklungsförderung in der Regel notwendig sind. Indem das System zunächst einmal besser funktioniert, stehen oft erst Ressourcen zur Verfügung, um strukturelle Verbesserungen zu ermöglichen. Um die Kompensierungskapazität des Systems zu verbessern, werden z.B. Entlastungsmaßnahmen eingesetzt. Auch Heilmethoden setzen wir teilweise ein, damit das System durch eine bessere Kompensierungsfähigkeit überhaupt Kapazitäten zur Veränderung hat.
Tatsächlich gibt es Kompensierungen, die das System zwar langfristig nicht verbessern, die ihm aber auch nicht direkt schaden. Hier überschneidet sich das Thema Kompensierung mit dem Thema Fremdregulation. Wenn z.B. in einer Therapie Arzneimittel zur Unterstützung eines Organes als Mittel der Entlastung eingesetzt werden, kann das Organ zunächst besser funktionieren. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang auch eine optimale Nährstoffversorgung, welche die Fähigkeit des Organismus, Kompensierungen zu finanzieren, stärkt.
Kompensierungen sind keine Heilung
Bei der Entlastung enden jedoch dann viele Heilmethoden. Der nächste Schritt, nämlich die Überführung des Systems in die Selbstregulation findet dann nicht mehr statt. Insofern sind Maßnahmen, die vorgeben das System dauerhaft heilen zu wollen fraglich, wenn am Ende ausschließlich eine Kompensierung des Systems bewirkt wird. Es wird in solchen Fällen immer auch zu Symptomverschiebungen kommen, oft auf einer Ebene des Systems, die für das Überleben kritischer ist als die Ebene auf der das vorherige Symptom durch Überkompensierung “weggedrückt” worden ist. Symptome “wegdrücken” können im Übrigen nicht nur schulmedizinische Maßnahmen. Auch naturheilkundliche oder angeblich ganzheitliche Methoden sind dazu in der Lage.
Symptomverschiebungen werden auf Dauer im Übrigen auch bei Maßnahmen eintreten, die zunächst für das System nicht unmittelbar schädlich sind. Hier zeigt sich wieder das Prinzip, dass Fähigkeiten im Sinne von Meilensteinen aufeinander aufbauen. Denn Fremdregulation ersetzt Selbstregulation nie vollständig. Ein Organ kann zwar von außen in einigen seiner Funktionen unterstützt werden, doch niemals in allen. Unterstützt man die Leber z.B. von außen in ihrer Entgiftungsfunktion, hat man nicht automatisch auch ihre Funktion zur Speicherung von Blutzucker aktiviert usw. Somit wird es bei einer Kompensierung von außen immer auch zu Lücken im System kommen, wenn es auf Dauer nicht selbst lernt, seine Aufgaben vollständig zu bewältigen. Wir denken daran, dass Fähigkeiten in Form von Meilensteinen aufeinander aufbauen und dass jeder Meileinstein der Entwicklung im Körper verschiedene Strukturen und Funktionen ermöglicht.
Wenn die Leber ihre Aufgaben nicht vollständig übernimmt, wird es an anderer Stelle zu Problemen kommen. Diese Probleme zeigen sich zuerst an Stellen, die für das System nicht überlebenswichtig sind, z.B. der Haut. Aber je länger Kompensierungen bestehen, desto kritischer wirken sie sich auf das System als Ganzes aus. Früher oder später kommt es zur strukturellen Schädigung überlebenswichtiger Strukturen. Auch eine optimale Nährstofflage kann einen Mangel an Fähigkeiten des Systems nicht vollständig und vor allem nicht dauerhaft ausgleichen.
Kompensierungen führen langfristig zur Selbstzerstörung
Somit sind Überfunktion und Kompensierung Notmechanismen, die bei einem Mangel an Ressourcen zugunsten des Überlebens des Organismus aktiviert werden. Sie sind von der Natur nur als kurzfristige Übergangslösung gedacht, bis neue Ressourcen zur Verfügung stehen, um alte Strukturen wieder herzustellen und neue tragbarere Strukturen zu errichten. Es gibt zwar auch Heilmethoden, die eine Verbesserung der Strukturen bezwecken, dabei geht es aber immer nur um die optimierte Nutzung bereits vorhandener Strukturen. Daher ist der Prozess der Entwicklung im Ergebnis die einzige Möglichkeit mittel- bis langfristig Strukturen und Funktionen überhaupt und im optimalen Verhältnis zueinander zu erweitern.
Wir halten also fest, dass die Homöostase zwar grundsätzlich zu einer Form der Selbstregulation führen kann, jedoch immer mit Abstrichen für die Zukunft:

Zuerst werden Ressourcen, die für die Schaffung neuer Strukturen benötigt werden, für die Finanzierung von Kompensierungen verwendet. Um Ressourcen zu schonen, können in diesem Zusammenhang auch Funktionen eingeschränkt werden. Hier lässt sich wieder eine Analogie zum Handy herstellen: das System geht in den Stand-by, sobald der Akku fast leer ist (diese Analogie besprechen wir auch in unserer Intro Videoserie hier). Im Stand-by Modus stehen nur bestimmte Kernfunktionen des Geräts zur Verfügung, während weniger wichtige Funktionen abgestellt werden. Anders als beim Handy, werden bei biologischen Systemen nach einer Weile im Stand-by Modus bei einem fortbestehenden Ressourcenmangels (Energiemangel) auch Strukturen geschädigt. Der Organismus verdaut diese dann, um Ressourcen für Überlebenswichtige Systeme frei zu machen. Hält der Ressourcenmangel an, zerstört sich das System selbst.
Strukturierung und Entwicklung
Anders ausgedrückt stellt Heilung etwas wieder her, was vorher schon einmal da war, während Entwicklung etwas neues herstellt, was vorher noch nie da war:

Im Ergebnis lässt sich also sagen, dass Instrumente und Maßnahmen, die der Heilung dienen, nicht auf die Einrichtung der Allostase Fähigkeit ausgerichtet sind. Heilmaßnahmen sind nicht darauf ausgerichtet neue Strukturen zu erschaffen. Es kann zwar vorkommen, dass eine Heilmaßnahme gleichzeitig die Voraussetzungen für neue Strukturen und damit auch Entwicklung erschafft, automatisch oder zwingend ist dies jedoch nicht. Heilmaßnahmen fördern die Entwicklung nur, wenn sie ein Entwicklungstrauma lösen, was den Betroffenen daran hindert den nächsten Schritt zu gehen. Dies ist aber nur ein Drittel dessen, was für einen Entwicklungsschritt nötig ist. Gebraucht werden noch spezifische Ressourcen, welche den Erwerb einer spezifischen Fähigkeit ermöglichen. Darüber hinaus muss das Individuum sich auch dafür entscheiden aus den angebotenen Ressourcen eigene Fähigkeiten zu erlangen:

Fehlende Integration – dabei sein ist nicht alles…
Weder Heilung, noch Entwicklung sind passive Prozesse. Sie finden nur statt, wenn sich der Betroffene aktiv für eine Veränderung im System entscheidet. Ohne diese Entscheidung findet bereits keine Heilung statt. Und zwar unabhängig davon, wie viele Ressourcen dem Betroffenen als Brücke zur Heilung zur Verfügung gestellt werden. Entwicklung verlangt dem Individuum jedoch noch eine stärkere Entscheidung ab, denn es müssen neue spezifische Fähigkeiten erworben werden, die zu mehr Individualität und Autonomie führen müssen. Die Erfahrung zeigt, dass die mangelnde Entscheidung zur Entwicklung häufig das eigentliche Problem darstellt, weil viele Menschen im Grunde weder ihre Individualität, noch ihre Autonomie entwickeln wollen. Warum das so ist, werden wir später erläutern.
Zunächst wollen wir im Zusammenhang mit dem Erfordernis des eigenen Erwerbs von Fähigkeiten auch auf das Prinzip der Integration eingehen, was genauso inflationär und im falschen Kontext verwendet wird wie Entwicklung und Selbstregulation. Im Folgenden differenzieren wir also, wie Individuen mit neuen Impulsen umgehen können:


Auf dem ersten Bild findet keine Integration statt. Auf dem zweiten Bild findet sie statt. Wir sehen also, dass Integration ein Verarbeitungsprozess im Individuum voraussetzt. Integration findet nicht statt, wenn Impulse und Information durch das System durchlaufen, ohne eine positive Veränderung im Sinne einer Lernerfahrung zu bewirken.
Werden Informationen nicht integriert, empfindet das System sie grundsätzlich immer wieder als neu. Ohne dass Informationen mit einem vorhandenen Erkenntnischatz verknüft werden, lernt das System aus seinen Fehlern nicht. Es kann auch die Ähnlichkeit zwischen Situationen nicht erkennen. Die einzige Möglichkeit für so ein System zu “lernen” ist die Dressur. Diese muss mit einer ständigen Wiederholung der gleichen (nicht ähnlichen) Information einher gehen, möglichst mit steigernder Intensität der Sinnesreize. Die Wiederholungen sorgen dafür, dass das System nicht dazu kommt sich mit zu viel Neuem zu beschäftigen. Denn wenn Informationen “durchlaufen”, bleibt immer nur die neueste Information im Kurzzeitgedächtnis hängen, während alles, was davor kam, aus dem Gedächtnis und Bewusstsein wieder verschwindet. Auf diese Weise unverarbeitete Erlebnisse rutschen so ins Unterbewusstsein und treiben fortan dort ihr Unwesen. In anderen Fällen existieren Informationen, die sich teilweise wiedersprechen, nebeneinander im System (kognitive Dissonanz), weil sie miteinander nicht verknüpft werden. Informationen einfach zu sammeln hat also wenig mit Integration zu tun:

Eine bloße Reaktion des Systems ist mit Integration aber auch nicht gemeint. Systeme können sogar sehr heftig auf Impulse reagieren, ohne dass diese aber verarbeitet werden. Es gibt sogar eine gewisse Korelation zwischen Heftigkeit der Reaktion und Verarbeitungskapazität: je heftiger ein System reagiert, desto weniger ist es bereit den Reiz zu verarbeiten. Denn wie oben bereits festgestellt, findet Entwicklung nur dann statt, wenn Ressourcen zur Verfügung stehen und keine Traumata oder Widerstände deren Verwertung blockieren.
Allostatische Überladung Typ 2, Bindungsstörung und die Weigerung sich zu entwickeln
Die Weigerung Impulse und Informationen durch eigene Leistung zu integrieren ist tief in der Menschheit verankert. Somit ist auch Entwicklungsbereitschaft leider die Ausnahme. Oft kann Entwicklung nur stattfinden, wenn Betroffene sich zunächst mit ihrer Weigerung zur Eigenleistung auseinandergesetzt haben.
Oberflächlich gesehen handelt es sich bei dieser Weigerung um das bisher offiziell nicht vollständig geklärte Phänomen der Allostatischen Überladung Typ 2. In diesem Zustand behält ein System einen ressourcenschonenden Notfallmechanismus bei, obwohl objektiv gesehen dafür keine Notwendigkeit besteht, weil im Grunde genügend Ressourcen zur Verfügung stünden. Die Allostatische Überladung Typ 2 steht im Gegensatz zur Allostatischen Überladung Typ 1, wo das System zwar ebenfalls Ressourcen konserviert, aber offen für Veränderungen bleibt, sobald Ressourcen wieder verfügbar sind:

Hinter der Allostatischen Überladung Typ 2 stehen zwei Phänomene, die sich gegenseitig bedingen: Bindungsstörungen und die Weigerung sich auf die Erfordernisse der physischen Realität einzulassen. Ersteres führt dazu, dass der Betroffene Veränderungen nicht vornehmen kann, letzteres dazu, dass er sie nicht vornehmen will. Bindungsstörungen können durch geignete Heilmethoden zwar gut behoben werden. Aber auch die beste Methode nützt nichts, wenn ein Individuum nicht heilen möchte. Und gerade bindungsgestörte Menschen wollen oft die Verantwortung für die eigene Heilung nicht übernehmen. Sie bestehen lieber auf eine Erlösung im Außen.
Die Entstehung von Bindungsstörungen
Kinder sind anfänglich emotional, mental und energetisch mit ihren Bezugspersonen, vor allem der Mutter, verschmolzen. Werden sie in diesem Zustand von ihren Bezugspersonen nicht als wertvoll angenommen und mit allen Ressourcen versorgt, die sie für ihre Entwicklung brauchen, kommt es zu einer Störung der Bindung. Bindungsstörungen sind leider die Regel, wobei das Ausmaß variiert. Störungen in der Bindung entstehen nur selten, weil die Eltern ihren Kindern wirklich etwas Böses wollen, sondern weil sie selbst defizitär sind. Bindungsstörungen entstehen unabhängig von einem Vorsatz oder gar einem Bewusstsein seitens der Eltern. Meistens ist es die Abwesenheit des Bewusstseins eines reifen Menschens, die zur Bindungsstörung führt. Liebe und Bindung sind dabei nicht deckungsgleich. Liebe beschreibt einen Zustand und ein Potential, während Bindung die reale Beziehung zwischen zwei Individuen beschreibt. Somit ist Liebe ohne Bindung durchaus möglich.
Wirklicher Kontakt auf emotionaler und mentaler Ebene ist ebenfalls nur möglich, wenn sich zwei Wesen begegnen, die individuiert sind, indem sie nicht mehr miteinander verschmelzen:

Bindungsstörungen als Entwicklungshindernis
Das Problem bei Bindungsstörungen ist, dass die einstmals normale und gesunde Verschmelzung mit den Eltern nicht beendet wird. Dadurch können Individuen im Laufe ihres Erwachsenwerdens weder ihre Individualität, noch ihre Autonomie ausbilden. Individuen, die unter einer Bindungsstörung leiden, verbleiben in einer meist sehr unterbewussten Forderungen an ihre Eltern (und im übertragenen Sinne auch an die Umwelt) gefangen, dass sie noch nicht alles bekommen haben, was ihnen zusteht. Allen voran besteht diese Forderung darin, versorgt zu werden, also keine eigene Leistung erbringen zu müssen. Während diese Forderung im physiologischen Zeitraum der Symbiose (Zeugung bis ca. 2 Lebensjahr) absolut berechtigt ist, kann sie bei fortschreitendem Alter, besonders im erwachsenen Alter (ab dem 21. Lebensjahr) nicht mehr von den eigenen Eltern oder sonstigen Personen erfüllt werden.
Damit ist die Weigerung sich aus der Verschmelzung mit der Umwelt zu lösen nicht nur vollkommen irrational, sie erzeugt auch sehr viel Schmerz und einen sich ständig erneuernden Zyklus an Parasitismus. Man holt sich bei anderen, was man braucht und macht auch vor Kindern nicht halt – das Problem der Bindungsstörung wird somit auf die nächste Generation übertragen. Ab dem Erwachsenen Alter kann jeder seine Bindungsstörung aber nur selbst und durch eigene Leistung (Selbstfürsorge) heilen. Entsprechende Methoden zur Heilung von Bindungsstörung sind auch verfügbar. Dennoch heilen viele Bindungsstörungen trotz der Inanspruchnahme dieser Methoden nicht. An dieser Stelle kommt die eingangs erwähnte Realitätsverweigerung ins Spiel.
Realitätsverweigerung
Durch diese Realitätsverweigerung erschaffen sich Menschen in ihrem Kopf eine Parallelrealität in welcher sie sich einbilden der Wirklichkeit ihre eigenen Regeln aufdrücken zu können. Sie entkoppeln sich dafür einerseits von der sinnlichen Welt (buchstäblich von ihrer Sinneswahrnehmung) und basteln sich darüber hinaus ein Narrativ über sich und die Welt zurecht. Typisch ist auch, dass sich Menschen in dieser Scheinrealität eine viel größere Individualität, Autonomie und Eigenmächtigkeit zuschreiben als faktisch gegeben.
Archetypisch wird dieses Problem bereits von vielen Mythen aufgegriffen, in welchen der Trickster Archetyp vorkommt. Unsere westliche Zivilisation drückt diese Thematik in der Geschichte von Adam und Eva und der Vertreibung aus dem Paradies aus. Die metaphysische Opposition zwischen christlichem Dogma und Gnostikertum ist ein weiterer Beleg für dieses Phänomen.
Entwickeln kann man sich nur alleine…
Während selbst denken ausgelagert werden kann, ist Entwicklung ein höchstpersönlicher Prozess, den jeder in Eigenleistung erbringen muss. Wird auch nur das kleinste Bisschen an Leistung ausgelagert, findet Entwicklung an dieser Stelle nicht statt.
Gleichzeitig kann Entwicklung nur stattfinden, wenn die richtigen Impulse zur richtigen Zeit am richtigen Ort auf das zu entwickelnde System treffen. Mit anderen Worten: das System ist nicht nur grundsätzlich auf Ressourcen von außen angewiesen. Diese müssen auch in einer Form vorliegen, dass der Betroffene diese wirklich integrieren kann. Die Integrationskapazität eines Organismus hängt wiederum davon ab wie komplex – also entwickelt – dieser Organismus ist. Jede Entwicklung fängt also mit der Fähigkeit an simple Ressourcen und Informationen zu verarbeiten. Ein anderes Wort für die Integration ist Verdauung. Denn Integration ist nichts anderes als die vollständige Verdauung von Ressourcen. Ressourcen müssen durch die Leistung des Organismus zunächst in ihre Bestandteile zerlegt werden. Anschließend baut der Organismus diejenigen Anteile der Ressource ein, die ihm nützlich sind. Den Rest scheidet er aus.
Nährung, Steuerung und Kybernetik
Daraus ergibt sich auch, dass der Organismus im Wechsel genährt und gesteuert werden muss. Einkommende Ressourcen können im Organismus ja nur wirken, wenn sie verteilt und an die richtige Stelle gelenkt werden. Dieses Prinzip gilt unabhängig davon, ob es sich bei Ressourcen um Nährstoffe, Sinnesreize oder sonstige Informationen handelt:

Es ist dabei sinnvoll den Organismus als Pyramide darzustellen, deren Spitze die Steuerung und deren Basis die Nährung darstellt. Während die meisten Menschen Pyramiden ausschließlich als Unterdrückermodelle kennen, handelt es sich hier um ein Pyramidenmodell der gegenseitigen Abhängigkeit, bei der weder Basis noch Spitze unabhängig voneinander existieren können. Die Spitze ist durch ihre Aufgabe der Steuerung für die Reaktionen des Systems auf die Außenwelt zuständig, also für alles, was aus dem System raus geht. Die Basis ist durch ihre Aufgabe der Nährung für das zuständig, was von der Außenwelt rein kommt. Input und Output müssen darüber hinaus natürlich noch miteinander koordiniert werden, was eine Aufgabe für sich ist:

Die Koordination zwischen Steuerung und Nährung ist erforderlich, um die Nutzung von Ressourcen für das System zu koordinieren. Diese Fähigkeit wird Kybernetik genannt, worüber wir ausführlich hier geschrieben haben.
Wie im Modell der Pyramide oben bereits dargestellt, gibt es auch innerhalb des Integrationsprozesses Abstufungen und Prioritäten. Die Verarbeitung von Nährstoffen hat vor der Verarbeitung von Sinnesreizen Priorität. Es gibt also Verdauungsprozesse niederer Ordnung und Verdauungsprozesse höherer Ordnung. Die Verdauungsfähigkeit von Nährstoffen stellt eine Voraussetzung – ein Meilenstein in der Entwicklung – für die Integration von Sinnesreizen dar.
Ganz grob gesehen kann man sagen, dass der Bauch sich zuerst entwickeln muss, während das Herz die Koordination von Sinnesreizen bewerkstelligt, sodass der Kopf angemessen mit den Sinnesreizen umgehen kann:

An dieser Stelle sollte klar sein, dass an der Fähigkeit Nährstoffe zu verdauen bereits der Entwicklungsstand des Systems sichtbar wird. Darüber hinaus sollte klar sein, dass eine optimale geistige Entwicklung verhindert wird, wenn die Verdauung von Nährstoffen nicht klappt. Das Herz als Integrationspunkt ist nicht willkürlich gewählt, denn der Umgang, sprich die Verdauung der eigenen Emotionen, ist unerlässlich, damit die Verdauung im Bauch und im Kopf richtig funktioniert.
Hierarchische Organisation des Organismus
Es darf also niemals vergessen werden, dass der Organismus insgesamt als offenes komplexes System hierarchisch angeordnet ist. Fähigkeiten entwickeln sich also nicht nur in einer chronologischen Reihenfolge nacheinander, sondern auch in einer hierarchischen Ordnung (Ober/Unterverhältnis):

Diese hierarchische Ordnung kann auch auf die folgende Weise in drei Ebenen eingeteilt werden:

Die Steuerung des menschlichen Organismus wird durch das Nervensystem bewerkstelligt. Für die Nährung in Form von Energie sind die Zellen zuständig, während Zellverbünde in Form von Organen spezifische Aufgaben im Organismus übernehmen, die sowohl der Steuerung als auch der Nährung des Systems dienen können.
Auch innerhalb der Organsysteme ergibt sich eine hierarchische Ordnung mit dem Nervensystem an der Spitze. Wobei in der nachfolgenden Darstellung das Energiesystem dem Nervensystem vorangestellt worden ist, um die Abhängigkeit der Spitze von der Basis zu demonstrieren:

Die Befehlsketten der Organsysteme untereinander sind allerdings während des Stadiums der Homöostase Fähigkeit nicht ganz so ausgeprägt, weil das erste Ziel der Homöostase Fähigkeit die Erhaltung der Nährstoffsituation ist, nicht die optimale Steuerung des Systems in Zeiten des Ressourcenüberflusses:

Dieses anfänglich scheinbar imperfekte Konzept der Homöostase ist grundsätzlich sinnvoll, weil Babys, deren Grundeinstellung ab Werk die Homöostase Fähigkeit ist, durch ihre Bezugspersonen von außen reguliert werden. Die Eltern stellen in Bezug auf das Baby also die Spitze der Hierarchie dar. Es ist wichtig, dass Babys von Anfang an rein auf der Ebene der Steuerung des Stoffwechsels überleben können, während sie weitere Fähigkeiten zur Verwaltung von Ressourcen erst im Laufe des Erwachsenwerdens dazu lernen.
Allostase Fähigkeit: Neustrukturierung des Nervensystems
Die Entwicklung von der Fähigkeit zur Homöostase zur Fähigkeit der Allostase geht somit hauptsächlich mit einer Neustrukturierung des Nervensystems einher. Es muss lernen Ressourcen nicht nur in Zeiten der Not zu rationieren, sondern Ressourcen auch in Zeiten des Überflusses effektiv zu verwalten:

Die Perspektive auf die Effektivität ändert sich also von der Homöostase zur Allostase. Bei der Homöostase geht es darum in Zeiten der Not knappe Ressourcen vorwiegend an überlebenswichtige Systeme zu lenken (Herz, Lunge), während für das Überleben nicht so wichtige Systeme weniger versorgt werden (Vedauung, Fortpflanzung, Haut, Haar). Vielleicht wird nun etwas besser verständlich, warum es im Organismus auf Dauer immer zu Abstrichen kommen wird, wenn die Entwicklung von der Homöostase Fähigkeit zur Allostase Fähigkeit nicht stattfindet…
Neue Strukturen und Fähigkeiten können schlicht und einfach nicht erworben werden, wenn sich der Organismus im ständigen Ausnahmezustand befindet und immer nur einen Teil des Gewebes mit Nährstoffen versorgt, während der Rest leer ausgeht. Denn je knapper die Versorgungslage wird, desto mehr Systeme werden als entbehrlich angesehen. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass dieser Ausnahmezustand bei vielen Menschen aufgrund ihrer Fixierung in der Allostatischen Überladung Typ 2 die Regel ist, selbst dann, wenn keine Ressourcenknappheit besteht. Aus diesem Dilemma kommt nur raus, wer zunächst seine Fixierung auf die Allostatische Überladung Typ 2 aufgibt und sich anschließend Fähigkeiten zur Allostase aneignet. Dabei ist die dargestellte Chronologie eher ein theoretisches Modell. Praktisch gesehen bedingt sich beides wechselseitig. Es müssen jeweils die Traumata und Blockaden des Systems gelöst werden, die gerade den nächsten Entwicklungsschritt verhindern. Eine generelle und unsystematische Lösung von Blockaden und Traumata bringt daher in Bezug auf den Erwerb der Allostase Fähigkeit nicht sehr viel. Nachdem sehr viele Traumata und Blockaden gelöst worden sind, kann es natürlich irgendwann auch zu Entwicklungsschritten kommen. Dieses Vorgehen ist aber uneffektiv und das Verfahren langwierig.
Allostase Fähigkeit und Heilung
Wer allerdings selbst in seiner basalsten Homöostase Fähigkeit Probleme hat, der sollte sich zunächst alleine um Heilung kümmern. Denn auch die Homöostase Fähigkeit macht im Laufe der Zeit eine Entwicklung durch.
Der Organismus ist zunächst darauf gepolt die nächsten fünf Minuten zu überleben. In so einem Zustand befindet sich der Betroffene ständig im Überlebensmodus. Funktionen, die dem Lebensmodus dienen, wie z.B. Verdauung und Fortpflanzung sind ständig beeinträchtig. Ängste dominieren das Leben, da das System unterbewusst ständig Angst hat baldigst vom Tod ereilt zu werden:

Entwicklung kann in so einem Zustand nicht stattfinden, da Veränderungen nicht möglich sind. Für die Entwicklung wesentliche Ressourcen fehlen entweder wirklich (Allostatische Überladung Typ 1) oder scheinbar (Allostatische Überladung Typ 2). An dieser Stelle sind Maßnahmen, welche die Entwicklung fördern wollen, sinnlos. Das System muss zunächst durch Entlastung und später Heilmaßnahmen stabilisiert werden:

Andersrum ist eine tiefe Heilung unserer Erfahrung nach nur möglich, wenn der Körper seine Allostase Fähigkeit erlangt hat. Denn erst bei der Allostase geht es um die optimale Erhaltung oder Wiederherstellung aller Systemkomponenten des Körpers:

Indem das System bei der Versorgung bestimmter Körperregionen keine Abstriche mehr machen muss, erübrigt sich die Notwendigkeit von Symptomen, die aus Mangelzuständen im System entstehen. Damit gemeint sind sowohl Nährstoffmängel als auch kybernetisch bedingte Mängel an Ressourcen. Paradoxerweise lässt sich also sagen, dass der Organismus die besten Heilchancen hat, wenn Maßnahmen gerade nicht die Heilung zum Ziel haben (mehr dazu haben wir wissenschaftlich aufbereitet hier beschrieben). Heilung ist also bei Erlangung der Allostasefähigkeit ein logisches Beiprodukt von sehr vielen anderen Fähigkeiten des Systems, die unmittelbar wenig mit Heilung zu tun haben.
In der Evogralis Akademie konzentrieren wir uns nicht auf Absolventen, deren Ziel die Heilung ist, und legen in unseren Maßnahmen auch keinen besonderen Fokus darauf. Auch Personen, die sich entwickeln möchten, um heil zu sein, werden voraussichtlich nicht den Anforderungen der Evogralis Akademie entsprechen. Wer in Wahrheit keine echte Entwicklung anstrebt und diese nur als Mittel zum Zweck betrachtet, wird weder eine Veränderung erfahren noch Heilung finden.
Entwicklungförderung mit Systematik
Entwicklung gelingt am besten und schnellsten, wenn die eigene Ordnung des Systems beachtet und gefördert wird. Ziel ist die optimale Integration von Strukturen und Funktionen mittels kybernetischer Steuerung:

Praktisch gelingt diese Integration durch die Einrichtung der menschlichen Natur. Jedes Stadium dieser Einrichtung muss für sich gesehen mit einer Integration dazugehöriger Strukturen und Funktionen einhergehen:

Menschen, die sich entwickeln möchten, müssen sich nacheinander oft zunächst basalste Fähigkeiten wie die Regulierung des Stoffwechsels (Blutzuckerstabilität, vollständige Verwertung der Nahrung und ihre Assimilation) aneignen. Auf dieser Basis können dann nach und nach auch Fähigkeiten der körperlichen Regulation (z.B. Orientierung im Raum, Gleichgewicht), emotionale und mentale Selbstregulation aufgebaut werden.
Erst dann ist die Anwendung vieler Methoden, Trainings und selbst mancher Therapien sinnvoll und erfolgsversprechend:

Falls du noch mehr zu den wissenschaftlichen Inhalten unserer Methode erfahren möchtest, schau gerne hier vorbei.
Kurse und Lerngruppen: die optimale Entwicklungsumgebung für deine Individuation
Alles in allem ist Entwicklung ein komplexer Prozess, der mit viel Engagement verbunden ist. Das wird jedem Menschen klar, der auch nur einmal einem Baby dabei zugeschaut hat, wie es versucht zum ersten Mal seinen Kopf zu heben. Es wird geächzt und gestöhnt, doch irgendwann setzt sich der Wille in der Regel durch und der Stolz auf dem Gesicht des Babys, welches einen Meilenstein seiner Entwicklung erreicht hat, ist sichtbar. Entwicklung kann sehr befriedigend sein, wenn das System offen ist und nicht im Narrativ der allostatischen Überladung Typ 2 gefangen ist. Dann macht sich im System die Idee breit, dass die Realität so nicht richtig ist, dass etwas falsch läuft, das Leben ungerecht ist, dass das Universum oder sonstwer sich gegen einen verschworen hat, wenn man nicht sofort und genau das bekommt, was man möchte. Von dort ist es nur ein kleiner Schritt die physische Realität und den eigenen Körper als “böse” oder gar als eine Illusion zu betrachten, um dem eigenen Schmerz zu entfliehen.
Während ein unterentwickeltes System tatsächlich eine schmerzhafte Angelegenheit ist, wird Schmerz zum Leid, wenn man sich darüber hinaus gegen die Tatsachen stellt, wie sie nun einmal sind. Der erste Schritt zur Veränderung ist die Anerkennung der eigentlichen Misere und vor allem der eigenen Rolle bei der Aufrechterhaltung eben dieser.
Sinnvolle Entwicklungshilfe
Somit fängt eine sinnvolle Entwicklungsbegleitung immer bei der ehrlichen Spiegelung des tatsächlichen Entwicklungszustands an. Viele Menschen denken, dass sie sich kleiner machen, als sie tatsächlich sind. Tatsächlich überschätzen sich die meisten Menschen aber in ihren Fähigkeiten oft maßlos, statt sich zu unterschätzen. Es ist zwar wichtig seinen Eigenwert als Mensch zu erkennen. Dies sollte aber nicht dazu führen, dass die eigenen Fähigkeit nicht objektiv bewertet werden können. Die Unfähigkeit, die eigenen Vorstellungen von sich selbst mit der Realität abzugleichen ist dabei ein typisches Kennzeichen einer lückenhaften Entwicklung auf mentaler Ebene. In solchen Fällen werden z.B. die gleichen Fehler ständig wiederholt, weil der Bezug und die Ähnlichkeit von einem Sachverhalt zum anderen nicht erkannt werden.
Ziel einer Begleitung bei der Entwicklung ist nicht die Schaffung von Abhängigkeiten, indem durch Fremdregulation lediglich Hilfe geleistet wird. Es geht immer um die Hilfe zur Selbsthilfe. Die Fremdregulation ist dabei zunächst ein wichtiges Instrument, um im System wichtige Maßstäbe im Sinne eines Sollzustandes zu etablieren. Schlussendlich sollten diese Impulse aber durch die Integrationsfähigkeit des bei der Entwicklung begleiteten Individuums zur Eigenregulation führen.
Unerlässlich ist dabei, dass der Entwicklungshilfe Leistende selbst mindestens einen halben Schritt in seiner eigenen Entwicklung voraus ist:

Denn wir haben bereits festgehalten, dass Selbstregulation kein spontaner und in sich selbst begründeter Prozess ist, sondern ganz grundsätzlich zunächst Ressourcen von außen benötigt. Bis zur fertigen Einrichtung der menschlichen Natur um das 21. Lebensjahr muss auch bewusst steuernd auf das System eingewirkt werden. Die Notwendigkeit zur Steuerung bleibt bestehen, wenn Individuen auch nach dem 21. Lebensjahr Entwicklungslücken aufweisen, sodass ihre menschliche Natur nicht oder nicht vollständig eingerichtet worden ist.
Genauso wenig wie man sich selbst am Schopfe aus dem Sumpf ziehen kann, kann man sich aus sich selbst heraus entwickeln. Da die eigenen Eltern aufgrund ihrer eigenen Entwicklungsdefizite in der Regel nicht oder nur in Teilen zu einer sinnvollen Lenkung der Einrichtung der menschlichen Natur fähig waren, bedarf es oft später anderer Menschen, die dem Entwicklungshilfe Suchenden in ihren selbstregulativen Fähigkeiten voraus sind.
Ganz einfach ausgedrückt: man kann immer nur das weitergeben, was man selbst (erreicht) hat. Von einem Alkoholiker bei seiner eigenen Suchtentwöhnung begleitet zu werden, ist daher keine gute Idee. Fachliche Qualifikation und abstraktes theoretisches Wissen alleine sind bei der Entwicklungshilfe nicht ausreichend. Nur wer selbst einen Schritt bis zur selbstregulatorischen Reife bewältigt hat, ist dazu in der Lage bei anderen Menschen individuelle Entwicklungshindernisse zu erkennen. Und nur wer den eigentlichen Knoten erkennt, kann passende und erfolgversprechende Lösungsvorschläge unterbreiten.
Die Verlockung von Einzelterminen
Einzeltermine können im Sinne der Entwicklunghilfe sehr sinnvoll sein. Und zwar dann, wenn mit einem minimalen Impuls des Therapeuten oder Coaches ein maximaler und nachhaltiger Erfolg eintritt. Das setzt voraus, dass im Klienten oder Patienten zu diesem Zeitpunkt der Nährboden für den Impuls soweit bereit war, dass der Impuls schnell und ohne übermäßige Reaktionen des Systems integriert werden und so zu einer Steigerung der Selbstregulationsfähigkeiten führen kann:

Sehr häufig verlaufen Einzeltermine aber so, dass Klient oder Patient im Termin selbst zwar ein “Aha” oder gar ein “Peak” Erlebnis haben, sich im Leben jedoch anschließend direkt nur sehr wenig oder überhaupt nichts verändert. In solchen Fällen dient eine Maßnahme eher der Dressur, als der Selbstregulation. Nach zahlreichen Wiederholungen und erheblichem Einsatz von Mühe und Energie seitens des Coaches oder Therapeuten können auf diesem Weg zwar allmählich Prozesse der Selbsterkenntnis und in manchen Fällen auch der Handlungsmacht gestärkt werden. Dennoch bleibt die grundlegende Tatsache bestehen, dass echte Fähigkeiten zur Selbstregulation auf diese Weise nicht nur äußerst langsam und wenig effektiv entwickelt werden, sondern auch in einem völligen Unverhältnis zwischen Input und Output. Der Coach oder Therapeut muss in solchen Fällen unter großem Kraft- und Zeitaufwand den Klienten oder Patienten durch die Maßnahmen tragen, in manchen Fällen auch schleifen:

Dies führt zusätzlich zum Problem, dass Klienten und Patienten durch ihren Aktionismus (ich tue ja soviel!) einen völlig falschen Eindruck ihrer eigenen Fähigkeiten bekommen.
Es kommt natürlich hinzu, dass vielen Coaches und Therapeuten nicht klar ist, wie Selbstregulation wirklich funktioniert. Nicht wenige Coaches und Therapeuten stärken zudem durch ihre Helferidentität ihr eigenes Ego – und ein gutes Verdienstmodell ist das Therapeutenabo natürlich auch. Tatsächlich kann eine Begleitung unter den falschen Voraussetzungen Klienten und Patienten auch klein halten, wenn diese von ihrer Selbständigkeit abgehalten werden.
Um Missverständnisse auszuschließen, muss an dieser Stelle gesagt werden, dass jede Begleitung der Entwicklung zur Einrichtung der menschlichen Natur keine kurzfristige oder schnelle Angelegenheit ist. Wir müssen hier realistischerweise bei den meisten Menschen von Jahren sprechen. Die Frage ist aber, was in diesen Jahren inhaltlich passiert. Kommen Klienten und Patienten wirklich effektiv in ihrer Entwicklung weiter oder wird lediglich eine Abhängigkeit gefestigt, wodurch eine Begleitung niemals zu ihrem natürlichen Ende gelangen kann?
Ein wichtiger Aspekt in solchen Fällen der Abhängigkeit ist die narzisstische Zufuhr, die der Klient oder Patient in den Terminen erfährt. Durch die Aufmerksamkeit fühlt er sich gesehen und wertvoll – alles Dinge, die er als Kind vermisst hat. Tatsächlich ist es so, dass viele Klienten und Patienten im Grunde keine wirkliche Lösung ihrer Probleme suchen, sondern eine Erlösung von ihrem Leid durch den Coach oder Therapeuten. Sie projizieren dabei all ihre positiven und negativen Erwartungen, die eigentlich ihren Eltern gelten, auf den Therapeuten oder Coach. Der soll nun gut machen, was die Eltern verbockt haben. Praktisch hadern Klienten und Patienten dann mit der Autorität des Coaches oder Therapeuten (durch Widerstand oder Unterwürfigkeit), während sie gleichzeitig emotionale Befriedigung und intellektuelle Bestätigung suchen. Paradoxerweise fühlen sich Menschn in solchen Umständen oft gerade durch sinnvolle Regeln und Anleitungen bevormundet, bedroht, geänstigt und kastriert. Denn die Annahme von Regeln und Anleitung impliziert und beweist die eigene Unfähigkeit zur Autonomie. Dies zerstört wiederum das Selbstbild des Klienten oder Patienten und führt zu Gefühlen der Wertlosigkeit.Erschwerend hinzu kommt, dass sich viele Klienten und Patienten ihre Bedürftigkeit nicht bewusst eingestehen. Während sie in der eigenen Phantasie mündig und selbständig sind, verlangen sie ihrer Umwelt unterbewusst ab für sie zu sorgen.
Dieser Mechanismus ist bei Bindungsstörungen fast unausweichlich. Was viele Klienten und Patienten nicht wahrhaben wollen, ist, dass weder ihre Eltern im Nachhinein, noch irgend ein diesbezüglicher Ersatz ihnen durch sogenannte Nachnährung wirklich nachhaltig wird helfen können. Diese Form von Zufuhr mag sich zwar angenehm anfühlen und sogar zu einer gewissen Beruhigung des Systems bis zur Auflösung von Symptomen führen. Eine wirkliche Erlösung vom Leid wird dadurch aber nie eintreten. Im Gegenteil. Die Wunde der Bindungsstörung wandert dadurch immer nur tiefer ins System und betrifft über die Zeit immer mehr Lebensbereiche und vor allem irgendwann auch die Gesundheit.
Diese Projektion auf den Therapeuten oder Coach wird bei der Einrichtung der menschlichen Natur noch verstärkt getriggert, weil Therapeuten und Coaches tatsächlich Lenkungsaufgaben übernehmen müssen, die eigentlich einstmals den Erziehungsberechtigten zukamen. Umso wichtiger ist in solchen Fällen, dass Klienten und Patienten die Verantwortung für die eigene Entwicklung übernehmen. Der Mechanismus muss zunächst erkannt werden. Anschließend muss erlernt werden, aufkommende Gedanken und Gefühle im eigenen System zu managen, statt sie im Verhältnis zum Coach oder Therapeuten auszuagieren.
Einzeltermine sind für den Klienten oder Patienten oft scheinbar insgesamt bequemer. Sie wenden sich in der Hoffnung an den Therapeuten oder Coach, dass ihnen dort eine Leistung abgenommen wird, für die sie in Bezug auf ihre Entwicklung eigentlich selbst zuständig sind. Es muss also in Bezug auf Einzelsitzungen immer sehr genau unterschieden werden, ob der ihr zugedachte Zweck im Sinne der Entwicklung des Patienten oder Klienten überhaupt erfüllt werden kann. Denn jede Maßnahme, die dazu führt, dass die eigene und für eine optimale Entwicklung notwendige Leistung nicht erbracht wird, ist am Ende kontraproduktiv. Entwicklung kann weder ausgelagert, noch sonstwie erkauft werden.
Der Vorteil von Kursen und Entwicklungsgruppen
Es sollte nun klar sein, warum die Exklusivität von Einzeltermine in vielen Fällen und gerade am Anfang der Entwicklungsbegleitung oft mehr Nach- als Vorteile aufweist.
Kurse und Gruppen hingegen helfen Menschen, die sich wirklich entwickeln wollen, dabei selbständig zu werden und Eigeninitiative zu ergreifen. Dadurch wird es praktisch viel einfacher für den Betroffenen Projektionen nicht auszuagieren. Denn es passiert einfach nichts, wenn das Individuum nicht selbst tätig wird und eigene Leistung erbringt.
Somit ist es für alle, die auf ihrem Entwicklungsweg sind, auch leichter eigene Fähigkeiten realistisch einzuschätzen. In einer Kurs- und Gruppenumgebung werden Teilnehmer verstärkt mit ihren Frustrationen konfrontiert, für deren Lösung sie selbst zuständig sind. Denn Frustrationen sind Anzeiger für Limitierungen, die entweder anzeigen, dass unrealistische Erwartungen bestehen oder, dass der nächste Entwicklungsschritt ansteht und auch gegangen werden muss.
Vorteilhaft ist dabei auch, dass die Lenkung des Systems durch Weitergabe von Wissen mittels Kursen und Gruppen ein Stück weit von der Person des Lehrers entkoppelt wird. Indem Entwicklungsinteressierte sich darüber hinaus auch viel in Eigenregie erarbeiten müssen, entstehen nicht nur Gedankenkonzepte, sondern echte Erfahrungen, die für die Integration des Wissens eine Voraussetzung sind:

Darüber hinaus entsteht in einer Gruppenumgebung immer auch die Möglichkeit des Vergleichs mit anderen Teilnehmern. Dadurch kann es zur Erkenntnis von Maßstäben kommen. Typischerweise besteht bei Bindungsstörungen auch eine große Angst der Entwertung, bzw. sich selbst als wertlos zu erkennen. Entwicklung kann nur stattfinden, wenn zwischen dem grundsätzlichen Wert eines jeden Menschen und dem Wert der eigenen Leistung unterschieden wird. Um nicht mit der Wunde der Empfindung der persönlichen Wertlosigkeit konfrontiert zu werden, negieren viele Menschen – durch den aktuellen Zeitgeist bestärkt – die Notwendigkeit eigene Leistungen objektiv zu bewerten und Maßstäbe anzuerkennen.
Um eine Begleitung zur Entwicklung wirklich zu individualisieren, müssen Wissen und Impulse sinnvoll organisiert und in für den Empfänger in integrierbare Einzelhappen aufgeteilt werden. Deren Vermittlung ist gerade bei einer Entwicklungsbegleitung in einer Gruppenumgebung nicht auf Einzeltermine angewiesen. Denn es liegt ja in der Natur des Entwicklungsprozesses, dass Schritte aufeinander aufbauen. Anders als bei Heilmaßnahmen müssen also Strukturen und Funktionen von der Basis her aufgebaut werden. Es geht bei einem Großteil des Prozesses nicht darum geht, individuelle Hindernisse zu beseitigen. Hindernisse werden vorwiegend dadurch beseitigt, dass der richtige Einstieg in den Prozess gefunden wird. Danach ergeben sich die nächsten Schritte in der Regel von alleine.
Erst ab einem gewissen Entwicklungsstand können häufig individuelle Lücken erst identifiziert werden, während vorher eher von genereller Abwesenheit, als von Lücke gesprochen werden kann. Je weniger Fähigkeiten zur Selbstregulation vorhanden sind, desto kleinteiliger und einfach (wenig komplex) müssen Informationen und Impulse gestaltet werden. Und desto langsamer müssen diese auf das System treffen, damit Integration stattfinden kann. Während viele Menschen denken, dass in solchen Fällen mehr Stimulierung mehr hilft, ist tatsächlich das Gegenteil der Fall. Es kann zwar in solchen Fällen zu Dressureffekten kommen, wodurch Individuen Wissen wie Automaten reflexartig wiedergeben können. Dabei werden aber weder wirkliches Verständnis, eigene Übertragungsfähigkeit noch Handlungsermächtigung gestärkt. Es ergibt sich hier oft ein weiterer Vorteil von Gruppen und Kursen, weil die Vermittlung von Wissen und Impulsen nicht auf die Dauer einer Sitzung mit dem Coach oder Therapeuten kondensiert werden muss. Viele anspruchsvolle Coachings oder Therapien sind im Verhältnis zur Aufnahmefähigkeit des Klienten oder Patienten viel zu inhaltsdicht und können somit nicht integriert werden.
Um auch hier Missverständnisse auszuschließen, muss an dieser Stelle noch einmal betont werden, dass Kurse und Gruppen selbstverständlich Einzeltermine niemals ersetzen werden, wenn tatsächlich individuelle Blockaden gelöst werden müssen. Wer sich entwickeln möchte, braucht einen Wissens- und Erfahrungstransfers zunächst in Form von Fremdregulation. Die Erfahrung hat bislang jedoch gezeigt, dass die Voraussetzungen für eine effektive Anwendung von Einzelterminen gerade am Anfang einer Entwicklungsbegleitung selten vorliegen. Der Wunsch nach ihnen hat mehr mit Faulheit und narzisstischer Zufuhr als mit objektivem Bedarf zu tun.
Darüber hinaus sind Einzeltermine häufig nicht nur unverhältmäßig zeitaufwändig, sie verschwenden auch unnötig Ressourcen, nämlich die Kraft des Therapeuten oder Coaches und das Geld des Klienten oder Patienten.
Wissen und Erfahrung können daher zum Vorteil des sich Entwickelnden zu einem großen Teil effektiver durch Kurse und Gruppen übertragen werden.
Bist du bereit dich optimal zu entwickeln?
Im Folgenden wollen wir dir die Möglichkeit geben zu überprüfen, ob unser Angebot objektiv und subjektiv dazu geeignet ist deine Entwicklung optimal zu fördern.
Objektiv müssen unsere Kurse dazu in der Lage sein dich entwicklungstechnisch dort abzuholen, wo du wirklich stehst. Unsere Kurse sind dazu gedacht, Entwicklungslücken bei Erwachsenen zu schließen. Dabei können sie, wie jedes andere Angebot auch, nur ein gewisses Spektrum an Möglichkeiten abdecken und nicht absolut jeden wirklich dort abholen, wo er steht. Unser Angebot ist bereits sehr differenziert, indem wir bei den Grundlagen der Einrichtung der menschlichen Natur anfangen und Entwicklungswillige auch bei der Entwicklung sehr komplexer Fähigkeiten weiter begleiten können.
Dennoch setzen wir bei unseren Teilnehmern bestimmte Grundfähigkeiten voraus. Wer also in seiner Entwicklung keine Lücken, sondern über alle Ebenen hinweg (zellulär, körperlich, emotional, mental) eine weitgehende Abwesenheit von Organisationsstrukturen aufweist, ist für unser Kurs- und Gruppenangebot nicht geeignet. Derjenige wird mit unserem Angebot aller Voraussicht nach auch nicht glücklich werden.
Solche Menschen können und wollen wir nicht begleiten. Dazu fehlen uns einerseits die fachlichen Qualifikationen, andererseits entspricht dieser Bereich unserer Lebensaufgabe auch nicht. Schließlich ist das Thema Selbstverwirklichung bei fortschreitender Entwicklung ein wichtiges Thema. Wir wollen also nicht aus einem Helfer-, Retter- oder Bestätigungssyndrom heraus an unseren eigentlichen Qualifikationen und Neigungen vorbei tätig werden.
Bereits erwähnt haben wir, dass unser Angebot über die Einrichtung der menschlichen Natur grundsätzlich nicht hinausgeht. Bei fortgeschrittenen Kursen individualisieren wir unser Angebot zwar auf die Bedürfnisse verschiedener Persönlichkeitstypen und machen diese mit den dazu gehörigen Eigenheiten und Bedürfnissen vertraut. Angebote zur eigentlichen Entfaltung der Persönlichkeit, z.B. Coachings in Bezug auf konkrete Businessprojekte oder die Entwicklung spezifischer Talente halten wir jedoch nicht bereit. Diesbezügliche Methoden und Angebote gibt es genug, sodass wir uns für diesen Bereich aktuell nicht zuständig fühlen:

Neben der objektiven Eignung unserer Kurse für deine Entwicklung, musst du natürlich auch subjektiv bereit sein dich auf unser Angebot wirklich einzulassen. Weder können noch wollen wir mit Menschen zusammen arbeiten, die nicht aktiv an ihren Widerständen gegen die eigene Entwicklung arbeiten wollen. Zu diesem Wollen gehört für uns auch dazu, dass Widerstände tatsächlich angegangen werden. Lippenbekenntnisse reichen uns nicht. Wir messen Menschen nicht an dem, was sie sagen, sondern an dem, was sie tun:

Mach dich also bitte im Interesse aller genau mit den Teilnahmevoraussetzungen an unserem Angebot vertraut.
Um dir die Entscheidung zu vereinfachen, führen wir anschließend noch einmal alle wichtigen Punkte auf, die du beachten solltest, um von unserem Angebot wirklich effektiv zu profitieren.
Zweck:
Schließung von Entwicklungslücken in Bezug auf die Einrichtung der menschlichen Natur
Begleitung von Menschen von der Notwendigkeit der Fremdregulation in die Fähigkeit zur Selbstregulation
Begleitung von Menschen in die Individuation im Sinne der Entwicklung von Individualität und Autonomie
Bereitstellung eines Angebots, dass Menschen im richtigen Verhältnis optimal fordert und fördert
Befähigung von Menschen die eigene Persönlichkeit und Individualität entfalten zu können, sodass auch konventionelle Trainings und pädagogische Angebote optimal integriert werden können
Angebotsumfang:
Online-Kurse, in denen Methoden und spezifisches Wissen zur Entwicklungsförderung vermittelt werden. Die Kurse sind als Bundles für verschiedene Entwicklungsstadien erhältlich, können aber jeweils auch einzeln erworben werden.
Online-Gruppenangebote, die unser Kursangebot ergänzen und Klienten in ihrem Prozess begleiten. Alle Online-Kursbundles und Einzelkurse können aber auch im Alleingang ohne eine Gruppenbegleitung erworben werden.
Das Kursangebot kann durch die Inanspruchnahme eines Ersttermins individualisiert werden, indem Teilnehmer dort erfahren an welchem Punkt sie am besten in den Kurs einsteigen können, um optimal von ihm zu profitieren. In manchen Kursbundles können Kursteilnehmer darüber hinaus auch während des Kurses persönliche Tipps zur Durchführung gegen ein geringes Honorar abrufen, z.B. die Wahl zwischen verschiedenen in den Kursen angegebenen Entlastungsmaßnahmen oder den Hinweis zur Abklärung bestimmter Sachverhalte beim Therapeuten – diese Termine dienen weder dem individuellen Coaching, noch der Therapie.
Einzeltermine, die unsere Teilnehmer bei der Lösung persönlicher Blockaden durch Coachings oder therapeutische Maßnahmen unterstützen. Einzeltermine müssen zusätzlich gebucht werden und sind nicht im Umfang aller Kursangebote enthalten. Sie sind nur bei objektivem persönlichen Bedarf verfügbar.
Für wen?
Unser Angebot gilt für Menschen, die…
sich von unserer Methode und unserem Angebot inhaltlich überzeugt haben und nun ihre persönliche Entwicklung in die Hand nehmen wollen.
die objektiv gültigen Organisationsprinzipien des menschlichen Organismus als offenes komplexes System verstehen und in ihrem Leben anwenden wollen.
effektive und vielfach erprobte Methoden suchen, die sie wirklich dort abholen können, wo sie entwicklungstechnisch stehen.
ein differenziertes und individualisiertes Angebot erwarten – unabhängig davon, ob sie zunächst an ihrer zellulären Selbstregulation arbeiten müssen oder weit fortgeschritten sind und sich ihrer spirituellen Entwicklung widmen können.
ein gut strukturiertes, kompetent vermitteltes und wirklich inhaltlich weltweit einzigartiges Angebot suchen.
wirklich bereit sind, sich ihre Entwicklung in Eigenleistung zu erarbeiten.
bereit sind, sich ihren Widerständen und Fehlvorstellungen ehrlich zu stellen.
bereit sind, einen sinnvollen Bezug zu Regeln und Autorität in ihrem Leben zu etablieren, weil sie verstanden haben, dass sie auf die Hilfe von Menschen angewiesen sind, die diesbezüglich mehr Wissen und Erfahrung als sie selbst haben.
in einem optimalen Verhältnis gefordert und gefördert werden wollen.
verstanden haben, dass Kurse und Gruppen für sie generell der effektivste Weg in die Entwicklung sind.
über das Schließen von Entwicklungslücken und eine effektive Selbstregulation mittelbar auch die Lösung von gesundheitlichen und psychischen Themen unterstützen wollen.
Hier findest du noch viel mehr Informationen darüber, welche Vorteile sich für dich durch eine optimale Entwicklung ergeben können.
Für wen nicht?
Wir arbeiten nicht mit Menschen zusammen, die…
dem Zeitgeist entsprechend auf die Illusion hereingefallen sind, dass sie genauso wie sie sind richtig und perfekt seien. Der jedem Menschen innewohnende Wert steht dabei hier nicht auf dem Prüfstand. Entscheidend ist jedoch die Bereitschaft, die eigenen Leistungen auch an objektiven Maßstäben zu bewerten. Wer diesen Unterschied nicht erkennen kann, wird sich weder entwickeln noch in der Lage sein, seine Komplexe in Bezug auf die Wertigkeit der eigenen Person zu bearbeiten. Denn Veränderung bleibt ausgeschlossen, solange man überzeugt ist, dass es nichts zu verändern gibt und bereits alles perfekt sei.
nicht bereit sind, zu lernen konstruktiv zu scheitern. Denn nur wer wirklich zugibt gescheitert zu sein, kann aus seinen Fehlern lernen und diese in Zukunft vermeiden.
nicht bereit sind, Anleitung und sinnvolle Autorität im Sinne der Fremdregulation anzunehmen, bis sie eigenständig zur Regulation fähig sind.
nicht bereit sind, sich aktiv mit dem von uns bereitgestelltem Material intensiv zu beschäftigen und sich die Kurse und Gruppeninhalte zu erarbeiten.
nicht bereit sind, Leistung zu erbringen und von den Dozentinnen erwarten durch ihre Entwicklung getragen zu werden.
auf der Suche nach müheloser Leichtigkeit, Hacks oder schnellen Lösungen sind, statt sich auf tiefe Prozesse einzulassen.
nicht bereit sind, dem Entwicklungsprozess Zeit und Raum zu geben, bzw. durch ihre Lebensumstände dazu nicht in der Lage sind. Wer gerade im größten Stress oder Umwelzungsprozess seines Lebens steckt, wird sich auf unser Angebot nicht wirklich einlassen können.
körperliche oder psychische Erkrankungen hat, die medizinisch oder psychiatrisch oder dringend medikamentös behandelt werden müssen. Wir nehmen grundsätzlich nur Teilnehmer an, die bereit sind auf medizinisch nicht notwendige Medikamente zu verzichten – bitte kläre deine persönliche Situation gegebenenfalls in einem Ersttermin ab.
sehr erschöpft sind. Solche Menschen sollten zunächst wieder zu Kräften kommen und sich gegebenenfalls therapeutische Unterstützung dafür suchen.
halluzinogene Drogen (inklusive Mikrodosierungen) oder Freizeitdrogen weiter konsumieren wollen. Dies gilt auch für jegliche Drogeneinnahme, die in einem rituellen oder schamanischen Kontext erfolgt.
regelmäßig Alkohol trinken (mehr als zwei Male im Monat ein Glas). Auch eine Nikotinsucht sollte im Laufe der Teilnahme bewältigt werden. Betäubungen jeglicher Natur widersprechen dem Ziel der Realität des eigenen Lebens begegenen zu wollen.
nicht bereit sind ihren Lebensstil allgemein auf die wirklichen Bedürfnisse ihres Organismus auszurichten.
geistig oder wesentlich körperlich behindert sind. Teilnehmer sollten physisch dazu in der Lage sein Übungen des Neurotrainings durchzuführen – diesbezügliche Zweifel sollten vorab in einem Ersttermin geklärt werden.
nicht mindestens 18 Jahre alt sind. Unser Angebot hier richtet sich ausschließlich an Erwachsene. Unser Angebot für Kinder und Jugendliche findest du unten.
Bitte beachte auch weitere Warnhinweise und Ausschlussgründe bei den einzelnen Bundles und Kursen. Menschen, welche die Voraussetzungen der Zusammenarbeit nicht erfüllen, werden für Gruppen nicht angenommen. Sollte sich im Lauf der Teilnahme nachträglich herausstellen, dass Teilnehmer durch Ausschlussgründe (z.B. gesundheitlicher Natur) oder mangelnde Kooperation für unsere Gruppen nicht geeignet sind, behalten wir uns vor den Teilnehmer aus der Gruppe wieder zu entfernen.
Bilder: wenn nicht weiter gekennzeichnet eigenes Werk/Canva; Titelbild Ausschnitt aus M.C. Escher, Ascending-Descending, Wikipedia
Was unsere Teilnehmer sagen…
In Kürze: für mich ist die Entscheidung für die Evogralis Methode die einflussreichste Entscheidung meines Lebens gewesen. Mit Beginn der Methode konnte ich deutlich spüren, dass sich (schneller) tiefere Veränderungen eingestellt haben, als je zuvor. Die Methode bereitet den Rahmen, damit ich Zusammenhänge (zwischen mir und meiner Umwelt) besser verstehen kann und meine Aktionen/Reaktionen einordnen und hinterfragen kann. Die Coachings mit Johanna und Lena helfen mir dabei, die Themen zu identifizieren, die wirklich wichtig und aktuell sind.
Die Evogralis Methode stellt für mich die erste Methode dar, die mich und meine Situation als Teilnehmer wirklich ganzheitlich betrachtet. Ich habe hier gelernt, dass es einen Unterschied zwischen Entlastung (die mir hilft, meinen Alltag besser auszuhalten) und Entwicklung gibt (meine Betrachtung und Bearbeitung der ganz zugrundeliegenden Themen und das eben in der richtigen Reihenfolge, in der sie dran sind). Sie gibt außerdem eine klare Zielvision, wie Entwicklung aussehen sollte, was mir sehr hilft auch anstrengende Perioden durchzuhalten.*
* Bei den Berichten handelt es sich um individuelle und persönliche Erfahrungen, die weder als Erfolgsgarantie, noch als Heilversprechen aufgefasst werden sollten. Ergebnisse variieren und hängen u.a. vom persönlichem Engagement des Teilnehmers sowie von seinem Entwicklungspotential ab.