Die Evogralis Methode – Heilansätze einer Integralen Medizin

Die Evogralis Methode ist unsere Methode der Integralen Medizin. Wir bedienen uns dabei der Prinzipien der biologischen Heilkybernetik.

Die folgenden Ausführungen zu unserer Therapie sind am besten verständlich, wenn Sie vorher die beiden Artikel zur Einführung in Bezug auf den Organismus als offenes komplexes System gelesen haben und danach im Folgeartikel lesen, warum bekannte Heilansätze die Prinzipien des offenen komplexen Systems bei ihrer Behandlung nicht beachten.

In den beiden letzten Artikeln haben wir herausgearbeitet, warum bei einer wirklich ursächlichen und integralen Behandlung der wichtigste Ansatzpunkt im Organismus die Verbindung zwischen dem Nervensystem und dem Energiesystem ist. Das ergibt sich daraus, dass die wichtigste biologische Koordinationsaufgabe des Nervensystems an der Spitze der Organhierarchie zunächst die effektive Verwaltung von Energie ist:

Dabei steuert das Nervensystem an der Spitze der Organhierarchie den Organismus kybernetisch. Dabei nimmt es eine ähnliche Position ein, wie das Betriebssystem im Computer: 

Während der Organismus ab dem Zeitpunkt der Geburt (Einstellung ab Werk) darauf eingestellt ist, Energie möglichst gut rationieren zu können (Homöostase/Überlebensprinzip), muss er erst neue Fertigkeiten erlernen, um mit einem Überschuss an Energie weise umgehen zu können (Allostase/Lebensprinzip). Das Ziel der Allostasefähigkeit ist die permanente optimale Anpassung an die Umwelt, ohne dass im Laufe der Zeit Strukturen oder Funktionen geopfert werden (was sich als Symptome oder Erkrankungen manifestieren kann). 

In diesem Zusammenhang haben wir auch zwischen Entlastung und transformativer Therapie unterschieden. Erstere sorgt lediglich dafür, dass bestehende Strukturen und Funktionen optimiert werden. Die transformative Therapie hingegen vermittelt neue Strukturen und Funktionen. Bei der Einrichtung der Allostase als Leitprinzip im menschlichen Organismus muss sichergestellt werden, dass die Entwicklung des Patienten (Ontogenese) bis zur Volljährigkeit optimal abgelaufen ist. Die Evogralis Methode enthält Elemente einer Entlastungstherapie, ist aber im Kern eine transformative Therapie zur Schließung von Entwicklungslücken.

Damit die Reifung des Patienten gefördert wird, wird die Achse Energiesystem/Nervensystem+Psyche therapiert, der Rest hingegen nur entlastet:

Die integralen Hebelansätze der Evogralis Methode bei der Behandlung von Erkrankungen

1. Behandlung von Energiemängeln

Im Unterschied zu den meisten anderen Heilmodalitäten wird bei der Evogralis Methode die Energieproduktion auf Zellebene nicht als gegeben vorausgesetzt, sondern bevorzugt behandelt. Schließlich ist eine optimale Energieproduktion auf Zellebene die Basis für jede Tätigkeit des Organismus. 

Behandlung von Mitochondriopathien

Aus diesem Grund startet die Evogralis Therapie mit einer Behandlung des Energiesystems (Mitochondrien). Und da ohne Nährstoffe eine Energieproduktion ausgeschlossen ist, muss aus unserer Sicht unabhängig von anderen Gründen, die eine Mitochondriopathie verursachen könnten, zunächst einmal die Nährstoffversorgung sichergestellt werden. Bei der Energieproduktion spielen neben Makronährstoffen (Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette) besonders auch Mikronährstoffe eine Rolle. Mineralien sind dabei laut dem Biochemiker Dr. Paul Eck noch wichtiger als Vitamine, die lediglich Co-Faktoren darstellen:

„Mineralien sind die wichtigsten energieproduzierenden Bestandteile des menschlichen Körpers. Es sind die Beziehungen zwischen den Mineralien in Ihren Geweben, die Ihr physisches und emotionales Schicksal bestimmen. Wenn Sie diese grundlegenden Gesetze der menschlichen Energie verstehen und beherrschen, können Sie die Intensität und Qualität Ihres Lebens erheblich steigern.“

– Dr. Paul C. Eck, Biochemiker

Diese Beziehung zwischen Mineralien lassen sich auf dem Bild unten nachvollziehen. Dargestellt ist jeweils ein Antagonieverhältnis (Gegenspielertum) zwischen zwei Mineralien:

Diese Antagonieverhältnisse im Gewebe müssen durch die Steuerung des Organismus ständig austariert werden, damit das System in Balance bleibt. Aus diesem Gegenspielerprinzip der Mineralien ergeben sich auch Verhältnisse der jeweiligen Gegenspieler zueinander, die laut Dr. Eck für die optimale Funktion des Organismus sehr wichtig sind:

„Schauen Sie, der wahre Schlüssel zum Verständnis der Mineralien und ihrer Wirkung auf den menschlichen Körper liegt nicht nur in der Bewertung der einzelnen Mineralienwerte. Der Mineralstoffgehalt kann sicherlich eine Menge Informationen über das Energieniveau einer Person liefern. Die Betrachtung einzelner Werte kann jedoch trügerisch sein, wenn man sie nur für sich allein betrachtet. Das eigentliche Geheimnis, um den menschlichen Körper zu verstehen, besteht darin, die Verhältnisse zwischen den einzelnen Mineralien zu kennen.“

Loren und Colin Chatsworth mit Paul Eck, Energy: How it affects your emotions, your level of achievement, and your entire well-being 

Einzelne Verhältnisse konnte Dr. Eck zudem spezifischen Vorgängen im Stoffwechsel zuweisen. Die wichtigsten Achsen für die optimale Energieversorgung (Herstellung und Verteilung) des Organismus sind laut ihm folgende:

  • Calcium/Phosphor: Energieproduktion auf mitochondrialer Ebene
  • Natrium/Kalium: Stresshormonausschüttungskapazität der Nebennierenrinde (Kortisol)
  • Calcium/Kalium: die Aufnahmefähigkeit des Gewebes für Schilddrüsenhormone
  • Zink/Kupfer: Das Verhältnis von Östrogen zu Progesteron (Frau) oder Testosteron (Mann)
  • Natrium/Magnesium: Erschöpfungsgrad der Nebennierenrinde
  • Calcium/Magnesium: Fähigkeit Kohlenhydrate zu verarbeiten/Blutzuckerstabilität
  • Eisen/Kupfer: Sauerstofftransport

Die jeweiligen Antagonisten müssen in ganz bestimmten und nicht von Mensch zu Mensch verschiedenen Verhältnissen zueinander im Gewebe vorliegen, damit sie ihre Aufgaben optimal wahrnehmen können. 

Diese von Dr. Eck gemachten Beobachtungen haben sich vielfach in unserer Praxistätigkeit bestätigt. Es zeigt sich hier einmal mehr, dass das offene komplexe System durch sehr spezifische Verbindungen zwischen zwei Faktoren funktioniert und nicht, weil alles irgendwie und irgendwo miteinander verbunden ist. Weil die Schulmedizin unter anderem diesen systemischen Blick auf den Organismus nicht einnimmt, erkennt sie natürlich die Wichtigkeit der spezifischen Beziehung bestimmter mineralischer Antagonisten für die Energieproduktion nicht an. Man begnügt sich damit, dass sehr viele Mineralstoffe an der Energieproduktion beteiligt sind, ohne dass gewissen Mineralien bestimmte Schlüsselfunktionen zugewiesen werden. Das ist von der Schulmedizin insofern konsequent, als dass Zellenergie im Allgemeinen vorausgesetzt und nicht behandelt wird. 

In der Evogralis Methode hingegen wird der Stoffwechsel gezielt durch die Gabe von spezifischen Mineralstoffen gelenkt, damit sich im Gewebe die nach Dr. Eck optimalen Mengen und Verhältnisse an Mineralstoffen für die Energieproduktion auf Zellebene einstellen können. Den Körper allerdings nur mit den fehlenden Gegenspielern zu versorgen, reicht dabei nicht aus. Es müssen zusätzlich mit den einzelnen Gegenspielern verbundene Makronährstoffe und z.B. auch Vitamine als Co-Faktoren hinzugegeben werden, damit eine Regulation des Stoffwechsels gefördert werden kann. 

Unser Programm zur Unterstützung der Energieproduktion nennt sich Metahormonix Pro und setzt sich grob aus vier Stufen zusammen, die aufeinander aufbauen und eine sukzessive Lenkung des Stoffwechsels bezwecken: 

 

Stufe 1:

  • Regulation des Stoffwechsels, aber langsame Energiesteigerung, damit keine Heilblockaden oder zu heftige Entgiftungsreaktionen ausgelöst werden
  • Unterstützung der Nebennieren (Beruhigung der Nebennieren, vor allem Adrenalin)
  • Stabilisierung des Immunsystems und der Verdauung
  • Ausgleich von HPU/KPU Störungen (Mangel an Antioxidantien)

 

Stufe 2:

  • Beschleunigung des Stoffwechsels durch spezifische Nährstoffe
  • Regulation des Metallothionein Haushaltes (wichtig für die Entgiftung)
  • Weitere Stabilisierung der Nebennieren und der Verdauungsleistung

 

Stufe 3:

  • Weitere Beschleunigung des Energiehaushaltes durch spezifische Nährstoffe
  • Tiefe Reparaturprozesse können beginnen, da der Körper besser entgiften kann
  • Weitere Stabilisierung der Nebennieren und der Verdauungsleistung

 

Stufe 4:

  • Regulierung des Schwefelhaushaltes
  • Feintuning bei besonderen Stoffwechseltypen wie Über- oder Untermethylierung

 

Wichtig ist, dass diese Stufen nicht schematisch und nach Ablauf einer bestimmten Zeit abgeschlossen werden können. Ob ein Patient die Stufe wechselt, bestimmt allein sein Stoffwechsel. Denn es müssen bestimmte Voraussetzungen im Stoffwechsel und in der Symptomatik gegeben sein, damit ein Wechsel in die nächste Stufe sinnvoll vollzogen werden kann. Denn die Stufen bauen aufeinander auf, jede weitere Stufe stellt höhere Anforderungen an den Stoffwechsel des Patienten. Insofern muss sich der Patient durch eine genaue Umsetzung aller Therapiemaßnahmen und durch eine Veränderung seines Lebens durch die Therapiestufen arbeiten.

Dabei erkannte bereits Dr. Eck, dass Nährstoffe alleine noch keine optimale Energieproduktion vermitteln können: 

„Die Wissenschaft der menschlichen Energie ist viel mehr als die Untersuchung von Ernährungsungleichgewichten. Es gibt viele Ursachen für niedrige Energie. Einige davon sind emotionale Konflikte, falsche Berufswahl, familiäre Probleme, fehlendes Lebensziel, niemand, den man lieben kann, falsche Ehe- oder Geschäftspartner und so weiter. All diese Situationen können Ihre Energie weit mehr zerstören als jeder körperliche Stress.“

Loren und Colin Chatsworth mit Paul Eck, Energy: How it affects your emotions, your level of achievement, and your entire well-being 

Er hat also bereits vor Jahrzehnten erkannt, was die moderne Forschung in Bezug auf die Selbstregulationsfähigkeit des Körpers erst kürzlich entdeckte: dass eine gestörte Psyche die Arbeit der Mitochondrien auch bei einer perfekten Nährstoffversorgung unterbinden kann. 

Aus diesem Grund ist eine Therapie von entsprechenden psychischen Heilhindernissen so wichtig. Diese verhindern, dass der Organismus die ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen optimal verwerten kann. Auch die Biologie kennt dieses Phänomen mittlerweile und nannte es allostatische Überladung Typ 2. Durch diese Störung auf der obersten Steuerebene des Organismus, dem Gehirn, versetzt sich der Körper selbst in den Überlebensmodus, obwohl aus Sicht der Ressourcenversorgung dazu keine Notwendigkeit besteht. Unter Punkt 3 wird die Therapie der allostatischen Überladung Typ 2 dann weiter erörtert. 

Mittelbare Regulation des Hormonsystems

Da das Hormonsystem in der Organhierarchie einerseits unter dem Nervensystem steht und gleichzeitig in hohem Maße von einer optimalen Energieproduktion abhängt, wird es durch Behandlungsmaßnahmen in Bezug auf die Energieproduktion und die Neurologie/Psychologie mittelbar positiv beeinflusst. Es muss nicht direkt transformatorisch therapiert, sondern nur entlastet werden. Denn wie bereits erörtert worden ist, wird die Produktion von Hormonen unserer Meinung nach wesentlich von spezifischen mineralischen Gegenspielerpaaren beeinflusst. 

Das Hormonsystem wird entlastet, indem zunächst hormonwirksame Substanzen wie störende Phytoöstrogene, Xenoöstrogene (Umwelttoxine, Kosmetika) und Medikamente wie die Pille aus dem Leben des Patienten entfernt werden. 

Als nächstes können dann Organe entlastet werden, die für den Abbau von Hormonen wichtig sind, z.B. die Leber. 

Auf dem Bild unten sehen Sie die Entlastung des Hormonsystems im Überblick:

Als dritten Schritt können dann auch noch durch Hormone verursachte Arzneikrankheiten ausgeleitet werden, was wir unter Punkt 2 näher erörtern werden. 

Mittelbare Regulation des Immunsystems

Auch die Regulation des Immunsystems erfolgt mittelbar und nicht durch eine direkte transformatorische Therapie. Da das Immunsystem in der Organhierarchie unter dem Hormonsystem steht, profitiert das Immunsystem besonders auch von einem gut regulierten Hormonsystem. 

Das Immunsystem kann entlastet werden, indem reizende Komponenten aus der Umwelt und Ernährung des Patienten entfernt werden. Dazu zählt eine von uns entwickelte Ernährungsumstellung, die sowohl das „clean eating“ ermöglicht, als auch zusätzlich die Biorhythmen der Nebennieren unterstützt (Nebennierenkur). 

Ausgeleitet werden in Bezug auf das Immunsystem Medikamente u.a. 

Auf dem Bild unten sehen Sie die Entlastung des Immunsystems im Überblick:

2. Behandlung von iatrogenen Störungen und Umweltbelastungen

Methoden zur Ausleitung sind eines der Hauptbehandlungsinstrumente der klassischen Naturheilkunde. Wie bereits erläutert, kann eine Ausleitungstherapie alleine keine Allostasefähigkeit herbeiführen, da sie nur entlasten, nicht aber transformieren kann. Aber eine Entlastung macht Ressourcen frei, die dann wieder zur Umsetzung transformativer therapeutischer Reize genutzt werden können. 

Für zwei unterschiedliche Phänomene wird dabei unglücklicherweise das gleiche Wort verwendet. Mit Ausleitung wird einerseits der biochemische oder physikalische Transport einer Substanz aus dem Körper bezeichnet. Z.B. wenn Patienten sogenannte Chelate (z.B. EDTA) verabreicht werden, um Schwermetalle zu binden und aus dem Körper zu entfernen. Andere Möglichkeiten der Ausleitung sind z.B. die Blutwäsche (Plasmapharese/Immunadsorption) oder die Nierendialyse. In beiden Fällen werden Körperflüssigkeiten durch Apparate gefiltert, um unerwünschte Partikel aus dem Blut zu entfernen, bei der Dialyse z.B. Harnsäure, bei der Blutwäsche mit Immunadsorption z.B. Antikörper. 

Wenn die Naturheilkunde von Ausleitung spricht, meint sie unter Umständen zwar die biochemisch-physikalische Bindung von Stoffen, z.B. indem durch Zeolithe Toxine im Darm gebunden werden oder indem z.B. Natronbäder Säuren neutralisieren sollen, die dann besser ausgeschieden werden können. 

In vielen Fällen ist dabei aber etwas anderes gemeint, nämlich eine mittelbare Förderung der körpereigenen Fähigkeit Toxine oder immunologisch reizende Stoffe mit Hilfe energiemedizinischer Maßnahmen auszuscheiden. Die Idee dahinter ist die, dass das Immunsystem z.B. nach der Gabe einer Impfung bei dessen Verarbeitung „stecken“ geblieben ist und fortan keine Kapazitäten mehr für seine eigentliche Aufgabe, die Immunabwehrt, hat. Gegen diese Blockade wird nun mit Mitteln der Energiemedizin ein Reiz gesetzt, damit das System aus seiner Starre wieder erwacht und fortan wieder seinen gewohnten Aufgaben nachgehen kann. 

Wenn Naturheilkundler also eine Impfung ausleiten, werden dabei keine Antikörper aus dem Körper befördert. Das kann nur die Blutwäsche. Sie wollen lediglich erreichen, dass der Körper den durch die Impfung gesetzten Reiz vollständig verarbeitet. Somit leidet die durch eine Impfung erzeugte Immunität durch die naturheilkundliche Ausleitung nicht. 

Dass Stoffwechselfunktionen durch Medikamente z.B. epigenetisch auch dauerhaft verstellt werden können, erkennt mittlerweile auch die Schulmedizin an. Dass man solche Phänomene durch Energiemaßnahmen beeinflussen kann, natürlich nicht. 

Unserer Beobachtung nach können naturheilkundliche Ausleitungsverfahren in vielen Fällen neben der klassischen Chelatierung jedoch sehr unterstützend sein, weswegen sie in unserer Therapie auch ohne einen letztendlichen wissenschaftlichen Beweis einen festen Platz haben. 

Ausleitung von Toxinen

Schwermetalle und Toxine können auf verschiedene Weise aus dem Körper entfernt werden. Die sanfteste Methode ist die natürliche Ausleitung durch die Ausscheidungsorgane über die Stärkung des Stoffwechsels. Durch gezielte Einnahme von Gegenspielern der Schwermetalle oder eine generelle Stärkung der Ausleitungsorgane können Schwermetalle langsam aber sicher zunächst aus oberflächlichen und später auch aus tieferen Gewebsschichten gelöst werden. 

Die Therapie mit sogenannten Chelatoren (z.B. EDTA) führen wir selbst nicht durch, weil dadurch das Blut oft zu schnell mit Toxinen überschwemmt wird, sodass die eigentlichen Entgiftungsorgane wie Leber und Niere nur schwer mit der Ausscheidung hinterherkommen, was zu Beschwerden führen kann. 

Vielen Menschen ist zudem nicht klar, dass Entgiftung im gesunden Körper ein lebenslanger normaler und automatischer Vorgang ist und dementsprechend auch keine speziellen Kuren benötigt, solange der Stoffwechsel genügend Zellenergie zur Verfügung hat und keine sonstigen Stoffwechselblockaden vorliegen. 

Somit liegt auf der gezielten Ausleitung von Toxinen als Entlastungsmaßnahme nur am Anfang der Therapie ein spezieller Fokus.

Beseitigung von Arzneikrankheiten

Arzneikrankheiten definieren wir als »hausgemachte« oder durch Medikamente in- duzierte Störungen der Selbstregulation, die fast jeder Patient aufweist. Hormone, Drogen, Chemikalien, Antidepressiva, Antibiotika und auch manchmal Impfungen u. a. hinterlassen unserer Erfahrung nach ihre subtilen Spuren im menschlichen Organismus. Dies gilt oft auch für kurzzeitige oder lang zurückliegende Einnahmen oder Expositionen. Möglicherweise wirken diese Substanzen nachhaltig auf epigenetische Regelsysteme ein. Mit anderen Worten: Es wird im Körper ein Schalter umgelegt, der nicht automatisch wieder zurückschnappt, nur weil ein Medikament ausgesetzt wird. 

In den letzten Jahren hat sich dieses Thema in der Praxis als dermaßen zentral herausgestellt, dass wir ein spezielles Protokoll zur energetischen Ausleitung verschiedener Substanzen entwickelt haben. Bevor wir dieses Protokoll und eine dazu passende Verabreichungstechnik für naturheilkundliche Medikamente entwickelt haben, gestaltete sich die Behandlung oft viel schwieriger oder langwieriger. 

3. Behandlung des Nervensystems

Da das Nervensystem den gesamten Körper koordiniert, wirken sich dessen Störungen auch besonders verheerend auf die Selbstregulation aus. Heilblockaden des Energiestoffwechsels ergeben sich neben einer Belastung durch Toxine oder Arzneikrankheiten zusätzlich durch neurologische oder psychologische Blockaden. 

In der Evogralis Therapie wird zunächst auf die Wiederherstellung der ursprünglich bestehenden Homöostasefähigkeit hingearbeitet. Die dabei freiwerdenden Ressourcen können dann zum Erwerb der Allostasefähigkeit eingesetzt werden. 

Wiederherstellung der ursprünglichen Homöostasefähigkeit

Die Homöostasefähigkeit ermöglicht dem Organismus bei Energiemangel  Energiereserven zu rationieren. Dadurch werden unter der Ausschüttung von Stresshormonen nur für das unmittelbare Überleben wichtige Organe und Gewebe bevorzugt mit Energie versorgt, während für das Überleben nicht unmittelbar wichtige Organe (Haut, Haare u.a.) und Funktionen (Sexualität, Verdauung u.a.) nur mit energetischen Restkapazitäten versorgt werden. Im Bild unten finden Sie eine Übersicht der Auswirkungen von Stress im Körper: 

Da die meisten Patienten am Anfang der Therapie unter einer Nebennierenerschöpfung leiden und energetisch bereits ihre Notreserven nutzen, geht es in der Behandlung zunächst darum energetische Defizite zu korrigieren und den Organismus in seiner Homöostasefähigkeit zu optimieren. Denn ein Organismus im chronischen Stress kann sich nur schwer auf tiefe Heilung oder gar Entwicklung einlassen: 

„Energie ist die Elektrizität des menschlichen Körpers. Ohne ausreichende Energie können Menschen ihre Gefühle nicht ausdrücken. Oft sind sie sich nicht einmal bewusst, was ihre Gefühle wirklich sind. Ohne ausreichende Energie bleiben Träume Träume.“

Loren und Colin Chatsworth mit Paul Eck, Energy: How it affects your emotions, your level of achievement, and your entire well-being 

Therapeutisch bedeutsam werden bei der Optimierung des Nervensystems entlastende Neurotrainings für das Nervensystem (Neurobalics), Psychocoachings und die entlastende Traumatherapie. Diese Maßnahmen sollen den Patienten vor allem dabei unterstützen sich durch Gefühle wie Überforderung und Hilflosigkeit durchzuarbeiten. Es muss gelernt werden, dass weder der Körper, noch eigene Gefühle oder Gedanken bedrohlich sind, indem sie als Manifestationen des eigenen Seins begriffen werden. In diesem Abschnitt der Therapie werden auch psychologische Selbsthilfemethoden vermittelt, um die Selbstverantwortung und Selbständigkeit des Patienten zu fördern. 

In diesem Teil der Therapie wird das Nervensystem also zunächst entlastet und nicht transformativ therapiert, da lediglich eine Fähigkeit des Nervensystems, die bereits vorhanden ist (Homöostase), optimiert wird, indem Traumata bearbeitet werden:

Traumata im obigen Sinne meint alle Ereignisse, die einen bereits vorhandenen Funktionsbereich im Nachhinein beeinträchtigt haben. Dies können u.a. Unfälle, Infektionserkrankungen oder emotionale Ereignisse sein.

Nachdem durch eine Optimierung des Organismus die Energieproduktion des Patienten wieder besser funktioniert, erledigen sich häufig bereits viele Symptome. Da viele Patienten die Therapie mit dem Zweck begonnen haben ihre Symptome loszuwerden, endet die Therapie für sie nach der Wiederherstellung ihrer Homöostasefähigkeit. 

Entwicklung einer bislang noch nicht vorhandenen Allostasefähigkeit

Wer aber noch hartnäckige Symptome hat oder die Therapie grundsätzlich seiner Entwicklung wegen begonnen hat, kann nun in die eigentliche Entwicklungstherapie einsteigen. Diese bezweckt eine Erweiterung des bislang vorhandenen Funktionsbereiches:

Dabei geht es um eine Umprogrammierung des Nervensystems zur Überwindung der allostatischen Überladung Typ 2, durch welche ein unrealistischer Bezug zur Welt besteht, wodurch Ressourcen suboptimal verwertet werden. Erst dann erlangt der Organismus die Allostasefähigkeit. 

Die Entwicklungstherapie ist das Herzstück der Evogralis Methode. Alle vorhergehenden Maßnahmen sind gewissermaßen nur eine Vorbereitung auf diesen Schritt. Dabei soll das Nervensysten als Betriebssystem des Organismus wieder updatefähig gemacht werden, sodass der Anschluss an die Realität der aktuellen Umwelt gelingen kann. Es muss von der reinen Homöostasefähigkeit zur Allostasefähigkeit transformiert werden. Die Homöostasefähigkeit bleibt dabei erhalten. Sie wird jedoch nur verwendet, wenn Ressourcen tatsächlich knapp sind und rationiert werden müssen:

Kernstück der Therapie ist die Entwicklung des Nervensystems weg von seiner „Werkseinstellung“ ab Geburt (Homöostasefähigkeit) zu einen Instrument der Ressourcenmaximierung durch eine flexible Anpassungsfähigkeit an die Umwelt (Allostasefähigkeit). Denn die Homöostasefähigkeit befähigt den Organismus hauptsächlich zur Energiekonservierung bei knapp werdenden Ressourcen, indem der Organismus in ein Energiesparmodus schaltet (ähnlich wie ein Computer). Die Fähigkeit zum Energiesparmodus alleine befähigt aber nicht zum optimalen Management von üppig vorhandenen Ressourcen. 

Die von der Homöostasefähigkeit zur Allostasefähigkeit führende Entwicklungstherapie besteht aus Reizen, die durch ihre Art und Weise dazu geeignet sind, einen Entwicklungssprung auszulösen. Diese werden abgewechselt mit Entlastungsmaßnahmen, damit die Entwicklungsreize dann gut verarbeitet werden können.

Es geht dabei um eine Metamorphose von dem sogenannten EGO Betriebssystem (Struktur des Gehirns bei Entwicklungslücken) zum sogenannten ICH Betriebssystem (optimal entwickeltes Gehirn). Da diese Begriffe in der klassischen Psychologie nicht einheitlich verwendet werden, bzw. austauschbar sind, möchten wir hier kurz auf den Unterschied eingehen:

Neben der Fähigkeit des Nervensystems fortan optimal mit Ressourcen umzugehen, findet durch die Reifung des Organismus auch eine psychologische Individuation statt. Dadurch werden Menschen erst zu ganz individuellen Wesen, nachdem sie sich aus Verschmelzungen mit ihrer Familie und Umwelt lösen:

Durch die Individuation kann sich die Persönlichkeit auch erst entwickeln. Davor ist der Mensch noch zu sehr mit den Wünschen und Bedürfnissen der Umwelt verschmolzen, um das Eigene zu erkennen und zu leben. 

Zur (Nach)Reifung des Organismus werden von uns besonders entwickelte Therapiemethoden für das Nervensystem und die Psyche eingesetzt. 

Denn zunächst muss die dysfunktionale Struktur des EGO abgebaut werden, damit die funktionale Struktur des ICH aufgebaut werden kann:

Dieser Prozess wird durch transformative Therapieinstrumente unterstützt:

  • Die Epigenetix Homöobalance Homöopathie setzt energetische Reize zur Unterstützung der Selbsterkenntnis.
  • Mit dem Neuropsychological Embodiment (NPE) können persistierende frühkindliche und andere Reflexe integriert werden, sodass zunächst die neuromotorische Reife erreicht werden kann. Es folgen weitere Neurotrainings zur sensorischen und bilateralen Integration. 
  • Die Restruct Traumatherapie kommt als Ergänzung auf psychischer Ebene zur Bearbeitung von Entwicklungstraumata zum Einsatz. 

Alle Therapiemethoden und Instrumente werden in einer bestimmten Reihenfolge eingesetzt, die der menschlichen Entwicklung nachempfunden ist, um Patienten das Nachholen von Entwicklungslücken zu ermöglichen:

Zunächst müssen physische Strukturen reifen, erst dann können emotionale und mentale Strukturen darauf aufbauen. Eine grobe Übersicht der Entwicklungsschritte, die nachvollzogen werden müssen, findet sich auf dem Bild unten: 

Im nächsten Artikel werden die einzelnen Module der Evogralis Methode in Bezug auf ihre Behandlungsschwerpunkte genauer erörtert.

Bilder: wenn nicht weiter gekennzeichnet eigenes Werk/Canva